Manfred Breuer, der Vorsitzende der Melatengesellschaft Aachen e.V. war am 02.09.2008 bei uns zu Gast mit seinem Vortrag über das Aachener Leprosorium und über den Gutshof Melaten in der Aachener Hospitalsgeschichte.
Baugeschichte, Religionsgeschichte, Krankengeschichte und Medizingeschichte aus alter Aachener Zeit waren Inhalt seines Vortrages den er einem interessierten Forum vortrug. Aus seinen wissenschaftlichen Forschungen und Aufzeichnungen erfuhren die Zuhörer sehr viel neues und für sie bisher unbekanntes.
Die mittelalterliche Leprastation an der Via Regia wird erstmals 1230 urkundlich erwähnt und diente als solche bis Mitte des 16. Jahrhunderts. Etwa ab dieser Zeit wurde Melaten ein landwirtschaftlicher Pachthof, dessen Erträge den „Allgemeinen Armengütern“ der Stadt Aachen zur Unterhaltung der Aachener Hospitäler zuflossen.1622 wurde der Pachthof mit dem „Elisabeth-Spital-Fonds“ verschmolzen, um das von den Ordensfrauen der Elisabethinnen betriebene Gasthaus am Radermarkt und später dessen Folgespitäler, wie das Maria-Hilf-Spital an der Monheims-Allee und das Elisabethspital am Hangeweiher (Klinische Anstalten) zu unterhalten. Erst seit 1966, als Melaten an des Land NRW überging, also nach mehr als 400 Jahren dient Melaten nicht mehr der Finanzierung des Aachener Hospitalswesens. Gut Melaten liegt heute im Schatten des Uni-Klinikums. Das älteste und das neuzeitliche „Hospital“ liegen somit in Aachen in unmittelbarer Nachbarschaft.