Zur Besichtigung der Domschatzkammer hatten sich 20 Teilnehmer angemeldet und trafen sich vor der Domschatzkammer. Hier wurden wir von Michael Kuhn, einem Historiker und Archäologen, begrüßt und durch die Schatzkammer, in der nur ca. 10% des vorhandenen Domschatzes auch ausgestellt sind, geführt. Von diesen 10% haben wir dann auch nur einen Teil während der Besichtigung erläutert bekommen.
Ein größerer Teil der Führung beschäftigte sich mit Karl dem Großen. Sie startete an dessen marmornen Sarkophag aus der Antike, auf dem der Raub der Persephone dargestellt ist. Ein in späteren Jahren entstandener Transportbruch, der das Frontrelief durchzog, wurde vor einigen Jahren restauriert. Der Sarkophagdeckel ist leider nicht mehr vorhanden.
Die Karlsbüste ist ein Reliquiar in Form der Büste Karls des Großen. Unter einer Klappe oben am Kopf der Reliquie wird die Schädeldecke Karls des Großen aufbewahrt. Diese Büste wurde später bei Krönungen den neuen Königen entgegengetragen.
Das Armreliquiar enthält Elle und Speiche Karls des Großen, die von König Ludwig dem XI damals aus dem Karlsschrein entnommen und umgebettet wurden.
Das Lotharkreuz hat zwei Seiten: die mit Edelsteinen und Perlen besetzte Kaiserseite und die Christusseite mit glatten Grund, auf der ein Kruzifix eingraviert ist.
Ein neues Ausstellungsstück in der Domschatzkammer ist diese Tür, die Teil eines alten Domportals war. Eine Altersbestimmung zeigte, dass bereits Karl der Große den Dom durch diese Tür betreten haben muss.
Das geöffnete Altarbild zeigt von links nach rechts die Passion Christi. Es stammt aus der Zeit der Türkenangriffe auf das christliche Europa. So wird beispielsweise ein Krieger auf dem linken Bild mit einem Krummsäbel dargestellt.
Zum Abschluss sahen wir Exponate zur Heiligtumsfahrt, wie z.B. die Krone der Margarete von York und die alten, aufgebrochenen Schlösser des Marienschreins. Auf dem Foto ist das Schloss von Bernhard Witte aus dem Jahr 1909 mit dem Rest des abgebrochenen Schlüssels zu sehen. Neben den Schlössern waren hier auf einer alten Karte die Aachenfahrten im Mittelalter dargestellt.
Am Ende der Führung bedankte sich Dr. Siegfried Graf bei Michael Kuhn für die umfangreichen Erläuterungen zu den verschiedenen Exponaten während der Führung.
Im Anschluss an die interessante Besichtigung der Domschatzkammer ging es, wie immer am Aschermittwoch, ins Restaurant „Zum wehrhaften Schmied“ zum gemeinsamen Fischessen. Nach vielen Gesprächen und gutem Essen fuhren alle zurück nach Hause.