16.10.2018

Vortrag "Archäologie in Aachen" von Andreas Schaub

Bericht und Foto: Heinz-Hubert Lillot

Am 16.10.2018 durfte der Heimatverein Haaren/Verlautenheide Herrn Andreas Schaub zu einem Vortrag im Heimatforum begrüßen. Mit Andreas Schaub bekam Aachen in 2006 wieder einen eigenen Stadtarchäologen. Dies halte ich von großer Bedeutung, da das Thema „Archäologie in Aachen“ mehr als stiefmütterlich behandelt wurde. Allein die Ausgrabungsergebnisse und die Umgestaltung des Elisengartens fanden großes Interesse und Zustimmung. Ebenfalls wurden hierdurch wertvolle Erkenntnisse über die frühe Besiedlung Aachens dem Boden entrungen. Ihm ist es gelungen, bei uns in Aachen den Fokus über die Merowinger Zeit hinaus in die römische Zeit und auch noch darüber hinaus zu lenken. Anhand von theoretischen Skizzen machte er uns deutlich, wo die römische Siedlung in Aachen gewesen ist. Herr Schaub ein Archäologe, Wissenschaftler und gleichzeitig ein Detektiv? Er sammelt Indizien und verdichtet die Beweislage, dass Aachen ein römischer Kurort gewesen ist. So fand man im Keller eines Hauses in der Krämerstraße ein Mauerstück aus - natürlich – römischen Quadern. Es ist wohl seit der Antike nicht wiederverwendet worden. Mitte des 18. Jahrhunderts meldeten die Arbeiter, dass sie „bei Ausschachtung an der Rathaustreppe eine große Freitreppe aus alter Zeit“, gemeint war zu jener Zeit immer Rom, vorgefunden haben. Im selben Zeitraum wurden bei der Sanierung des Marktbrunnens alte Gewölbe gefunden. Auch von den aktuellen Grabungen „am Hof“ berichtete Herr Schaub. Interessante Fotos und die Fundstücke belegen, dass Aachen eine römische Vergangenheit hat. Herr Schaub sieht die römische Historie in Aachen nicht so bedeutend wie Trier oder Köln, jedoch „unter den Top 10“ in Deutschland, könnte es allemal reichen.

Er ist sicher, dass in Aachen noch so mancher Fund aus der römischen Zeit ans Tageslicht kommen wird. Sicher ist, dass mit jedem Detail, das die Domfundamente freigeben, mit jedem Rundgang, den der Stadtarchäologe anbietet, und jedes „Archäologisches Fenster“, durch das man schauen kann, die Geschichte Aachens deutlicher und reicher wird. Noch stundenlang hätte man Herrn Schaub zuhören können. Die, die gekommen sind, haben es sicherlich nicht bereut. Vielleicht gibt es ja noch mal ein Wiedersehen im Heimatforum.

Die Fragen der Teilnehmer wurden von Herrn Schaub sehr gerne beantwortet. Richard Senden, unser Vereinsmitglied, stellte noch einige Fragen zu den römischen Fundorten aber auch zu Haaren und Quinx. Der Vorsitzende bedankte sich bei Herrn Schaub für sein Kommen und einen überaus interessanten und spannenden Vortrag.

Vortrag