19.09.2018

Führung durch die Karnevalswagenhalle

Bericht und Fotos Heinz-Hubert Lillot

Am 19.09.2018 trafen sich die Mitglieder des Heimatvereins Haaren/­Verlautenheide zum Besuch der Karnevalswagenhalle. Leider haben nur wenige die Gelegenheit genutzt, das Thema „Karneval“ und seine Vereine einmal von der anderen Seite der Münze kennen zu lernen.

Karnevalswagenhalle

So hat sich jeder Karnevalsverein der Pflege des Brauchtums Karneval verschrieben. Vielfältig ist das Engagement. Angefangen mit der Förderung von Tanzgruppen im Vorschulalter bis hin zum Tanzmariechen oder Tanzpaar, das bereits das Abitur geschafft hat oder sich im Studium befindet. Für viele der Tanzgruppen fängt das Training für die kommende Session bereits im Juli/August des Vorjahres an. Gerade bei den Jüngeren engagieren sich hier ganz besonders die Eltern und die Mitglieder des Vereins. Das Abholen und wieder nach Hause bringen, sei es zum Training oder zu den Auftritten ist eine Selbstverständlichkeit. Das Organisieren von Karnevalssitzungen und Empfängen für die Mitglieder und Gäste gehört genauso zum Engagement eines jeden Vereinsmitgliedes. Ebenso gilt es aus den eigenen Beiträgen und der Zugabe von Freunden das Vorgenannte aber auch Kostüme, Orden, Mieten u. s. w. zu zahlen. Hier und heute hatten wir die Gelegenheit die Karnevalswagen der einzelnen Gesellschaften, die im Rosenmontagszug mitfahren, einmal aus der Nähe aber auch das Innenleben eines solchen Wagens kennen zu lernen. Hier begann schon das große Staunen. Schon das Material, die Arbeitsstunden, technisches Wissen und zu guter Letzt die „TÜV-Abnahme“. Hier möchte ich ausdrücklich darauf hinweisen, dass eine solche Abnahme für jeden Wagenbauer das Ziel darstellt. Erst dann darf man mit seinem Wagen, ein Zugwagen/Traktor muss auch gefunden werden, am Rosenmontagszug teilnehmen. Thomas Sieberichs, Hallenwart, wusste zu jedem Karnevalswagen um seine Historie. Ebenfalls wusste er Details wie die Länge, Breite, Anzahl der Achsen sowie die technischen Gegebenheiten zu jedem Wagen. Richtig interessant wurde es, als wir den im Bau befindlichen Wagen der Stadtgarde Oecher Penn und des AAK=Ausschuss Aachener Karneval ansehen konnten. Erst hier wurde wohl dem Zuschauer richtig klar, wieviel Arbeit in der Erstellung eines Karnevalswagen liegt. Diese Wertschätzung sollte der Verein mit seinem Wagen am Rosenmontag auch erhalten und nicht nur beurteilt werden nach der Menge des Wurfmaterials.
Als Hallenwart (Fläche ca. 10.000qm.) über ca. 90 Karnevalswagen verlangt dies ein großes technisches aber auch organisatorischen Handeln. Jeder Verein kennt seinen Stellplatz. Und so ist auch dieser Platz nach dem Rosenmontagszug reserviert und er achtet darauf, dass jeder Wagen wieder an seiner richtigen Stelle steht. So wird es dann für ihn recht spät, ehe er noch Rosenmontag mit seinen Freunden feiern kann. Gerne gebe ich in meinem Bericht weiter, dass Thomas auch von dem großen Engagement der Stadt Aachen berichtete. Sie trägt sämtliche Kosten der Halle. Das ist gerade für die kleineren Karnevalsvereine von hohem Wert.

Nachdem wir die große Halle rauf und runter gegangen sind wurden wir von Frank Prömpeler – Präsident des Ausschusses Aachener Karneval, Bezirksamtsleiter von Haaren- in die Lounge der Wagenhalle eingeladen.

Karnevalswagenhalle

Er hatte es sich nehmen lassen, für den Heimatverein Haaren/Verlautenheide persönlich zum Karneval in Aachen zu referieren. Auch er verfügt über ein großes Wissen zur Historie des Aachener Karneval. Da er als Präsident, Aachen im Bund Deutscher Karneval e. V. vertritt, wagte er die Vorausschau, dass er, der Überzeugung ist, im Schulterschluss mit der allemannischen Fassenacht, das Brauchtum Karneval, in absehbarer Zeit zum Weltkulturerbe werden wird. Ich danke Thomas Sieberichs und Frank Prömpeler für großartige Vorträge, die so manches Mahl ein Schmunzel oder einen kräftigen Lacher erzeugten. Doubele Mercie an üch zwee.

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