24.11.2015

Haaren damals, Bilder aus dem Pfarrarchiv

Bericht: Helmut Vondenhoff

Am 19. Mai 2015 wurden die Bilder aus dem Pfarrarchiv schon einmal von Helmut Vondenhoff in einem Vortrag den Mitgliedern des Heimatvereins angeboten. Das Interesse an diesem Thema war auch im Mai schon groß, jedoch verpassten einige den Termin, und es gab etliche Nachfragen zwecks Wiederholung. Trotz aller Skepsis wegen der kurzen Aufeinanderfolge füllte sich das Heimatforum rasch mit Gästen, die wiederum alle Sitzplätze in Anspruch nahmen und für ein volles Haus sorgten. Für die Generation, die nach dem Krieg in Haaren aufwuchs, sind die angebotenen Bilder eine Fundgrube an Erinnerungen mit schönen aber auch z.T. traurigen Bildern von vielen zerstörten Gebäuden und Wohnungen in Haaren. Lag beim ersten Vortrag mehr der Schwerpunkt der eindrucksvollen Bildinformationen für die interessierten und ortskundigen Besucher/innen auf Gebäude, Straßen und Ortsansichten, waren es jetzt mehr Personen, Gesichter, Menschen und ehemalige Bürger von Haaren, die das Interesse weckten. Eine Besuchergruppe um vier Söhne des ehemaligen Jugendamtsleiters Ewald Kirch war mit Gattinnen erschienen, weil sie über eine Ankündigung der Veranstaltung in der Haarener Zweigstelle der Sparkasse Aachen vom Thema des Abends erfuhren. Dabei war auch die Schwester unseres früheren Jugendfreundes Kurt Maahssen aus der ehemaligen Mittelstraße. Sie führte regelrechte Dialoge mit dem Vortragenden über die Personen, die sie noch aus ihrer Jugendzeit erkannte oder auch manches Mal nicht erkannte. Das gesamte Forum schwelgte in Erinnerungen. Man tauschte sich aus, half bei Datierung von Fotos, wenn die angegebenen Zeiten des Pfarrarchivs angezweifelt wurden. So konnte Elisabeth Hüllenkremer glaubhaft nachweisen, dass der zerstörte Innenraum der Kirche St. Germanus vor ihrer Hochzeit am 05.02.1955 schon instand gesetzt worden war. Nahmen die Bilder der Kirche auch einen breiten Raum in dem rund zweistündigen Vortrag ein, so waren die Bilder des Haarener Marktes, der früheren Bachstraße, der damals sogenannten kleinen Kirchgasse, der alten Schule mit der Comos Wiese davor, auf der später der Kindergarten und das Jugendheim gebaut wurden, ebenso interessant wie die Personenbilder. Hinter der alten Hefefabrik von Moormann gab es noch entlang des Haarbachs die Sturms Wiesen, auf denen im Winter die großen Flächen voll Wasser standen und nach entsprechenden Frost- und Minustemperaturen den Kindern und Jugendlichen zum Schlittschuhlaufen dienten. Zu der Zeit gab es noch ausgedehnte Wiesen und Felder in ganz Haaren, die noch von florierender Landwirtschaft und Bauerntum zeugten. Der Bau der Autobahn durch Haaren und Verlautenheide hat dabei manchem landwirtschaftlichen Betrieb den Garaus gemacht. Flächen und Eigentum wurden z.T. weggenommen, geteilt und somit eine wirtschaftliche Nutzung nicht mehr sinnvoll. Der Autobahnbau mit der riesigen Haarbachtalbrücke brachte zwar dem Ort im Durchgangsverkehr eine Beruhigung, schaffte auch vorübergehend Arbeitsplätze an der ehemaligen Reichsautobahntrasse, veränderte aber das Gesamtbild von Haaren sehr entscheidend. Mit den Bildern : „Haaren damals“ erreichten wir wieder einmal mehr das Herz der Haarener.

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Volles Haus bei der Wiederholung des Vortrages „Haaren damals“

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Bilder aus dem Pfarrarchiv lockten auch wieder neue Gäste an

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Blick auf die untere Hauptstraße und kleiner Kirchgasse, rechts mit Geschäft Joh. Diederen

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Anfänge des Karnevals in Haaren nach dem Krieg


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Blick auf den noch unbebauten Haarberg, vorne Reuterweg und Kremerstraße


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Blick zwischen Scheune und Welsche Mühle, noch ohne Haarbachtalbrücke, ohne Autobahn


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So sah unsere Kirche St.Germanus nach dem Kriege aus, 1945, Ruine und fast ganz zerstört

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1952 wird Pastor Dupont in Haaren in sein neues Amt als Pfarrer von Haaren eingeführt


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