Die Landeshauptstadt war das Ziel unserer 2. Halbjahresfahrt, doch im Vorfeld liefen Vorbereitungen, ehemalige Haarener Kirchenschätze in Niederkassel in der dortigen Annakirche zu besuchen. Wie in dem Buch "100 Jahre St. Germanus" von 1992 beschrieben, gelangten Einrichtungsgegenstände der "alten Kirche" per Zeitungsinserate und Zeitungsverkäufe an neue Eigentümer. Die "neue" und jetzige Kirche St. Germanus, die von Kreisbaumeister Heinrich van Kann ab dem Jahre 1882 geplant und erbaut wurde, sollte neues Einrichtungsgut erhalten und in neuem Glanz erstrahlen, so dass man sich damals vom fast 200 Jahre alten Altar, Predigstuhl, Beichtstuhl und Figuren trennte. Zuerst kamen diese Kirchengegenstände in die Notkirche St. Antonius nach Niederkassel, die aber in späteren Jahren abgerissen wurde, und gelangten schlussendlich nach dem Neubau von St Anna in diese Kirche, wo sie sich hervorragend in dem asymetrischen Raum einfügen und sehr zur schlichten Gestaltung des Innenraumes beitragen. Klaus Dornseifer hatte umfangreich recherchiert und den Besuch unserer Gruppe gut vorbereitet, so dass wir von Alt-Pfarrer Willi Terboven bereits erwartet wurden, der uns mit der restlichen Geschichte seiner Kirche und deren Kirchengegenstände vertraut machte. Im Zentrum Düsseldorfs begrüßte uns danach Hannelore Amedinger, eine Stadtführerin, die eine Einführung von der Entstehungsgeschichte bis zur Neuzeit Düsseldorfs sehr transparent und voller Begeisterung für ihre Stadt anbot. Als zentrale Rolle im Leben Düsseldorfs stellte sich die Person des Kurfürsten Jan Wellem heraus. Er lebte hier von 1658 bis 1716 und war ein großer Förderer von Kultur und Kunst. Das Düsseldorfer Schloss, Schloss Bensberg und das Schloss Schwetzingen, die er errichten ließ, zeugen von seiner Vorliebe für klassische monumentale Bauwerke, die er gerne bewohnte. Für den Düsseldorfer an sich hat Jan Wellem an Bedeutung das, was in Aachen Karl der Große für den gewöhnlichen Aachener bedeutet. Egal wohin die Stadtführung uns brachte, Jan Wellem war scheinbar irgendwie an allen Dingen und Ereignissen beteiligt. Voller Stolz wird immer wieder Jan Wellem erwähnt und angeführt. Die längste Theke der Welt in der Altstadt und die zahlreichen Alt-Bier Lokale waren bei schönstem Heimatverein-Wetter schon mittags voll besetzt. Wir genehmigten uns dann auch einige Alt-Biere beim Mittagessen im historischen "Schlüssel", einem Brauhaus mit alter Tradition. Beim Spaziergang entlang des Rheins mit seinen vielen Außen-Terrassen, wo scheinbar kein Sitzplatz mehr zu bekommen war, kamen wir zu unserer Bootsanlegestelle. Eine Rundfahrt um Düsseldorf bis zum Rheinknie zeigte uns Düsseldorf von allen Seiten, nur eben vom Wasser aus und mit Blick auf sieben Rheinbrücken. Eine Stadtrundfahrt mit Heidi Regener, einer Düsseldorferin, die jetzt in Haaren lebt, war eigentlich der Höhepunkt an Informationen, die wir erhalten konnten. Mit Herz und Leidenschaft für ihre ehemalige Heimat erklärte sie die Stadt und ihre Besonderheiten. Wir hätten ihr noch Stunden zuhören und folgen können, mit einem ganz toller Applaus für ihren professionellen Vortrag verabschiedeten wir uns von Heidi Regener und von Düsseldorf.
Besuch der Kirche St. Anna in Niederkassel
Unser ehemaliger Altar aus St. Germanus der I. (stand von 1703 bis 1892 in Haaren)
Dieser Predigtstuhl stand auch einmal in Haaren
In diesem Beichtstuhl beichteten auch Haarener
Das Düsseldorfer Rathaus im Blumenschmuck
Kurfürst Jan Wellem, um ihn dreht sich alles
Zum Uerigen, Alt-Bier Tradition in der Altstadt
An der Düssel trinkt man liebend gerne Alt-Bier
Altstadt- Häuser mit langer Vergangenheit
Jubel, Trubel an den Rheinterrassen
Schlemmermeile und Kommunikation
Auf geht`s zur Bootsfahrt auf dem Rhein
Der Landtag von Nordrhein-Westfalen
Sehenswertes am Rheinufer im Rheinknie
Futuristische Gebäude am Rhein
Eine von sieben Rheinbrücken in Düsseldorf