18.04.2014

Wanderung von Adamshäuschen nach Moresnet

Bericht: Helmut Vondenhoff

Die Zahl unserer Wanderer von Adamshäuschen nach Moresnet zum Kalvarienberg hat sich mittlerweile eingependelt. Auch in diesem Jahr fanden sich wieder 27 Mitglieder und Gäste bei morgendlich kühler Witterung ein um den alten Pilgerweg nach Moresnet zu gehen. Unweit der alten Kaiserstadt Aachen, im Dreiländereck Deutschland, Niederlande und Belgien liegt in den Ausläufern des Aachener Waldes, an der Straße von Vaals nach Kelmis, der Marienwallfahrtsort Moresnet-Chapelle mit dem Gnadenbild „Maria Hilf“. Der Ursprung des Wallfahrtsortes geht in die Mitte des 18.Jahrhunderts zurück. Die Überlieferung berichtet, dass 1747 in der Gegend um Moresnet ein schweres Erdbeben stattgefunden hat. Der sechsjährige Peter Arnold aus Moresnet litt seit dieser Zeit unter Epilepsie, die Anfälle und Häufigkeit der Erkrankung nahmen zu. In Sorge um die Gesundheit ihres Kindes machten die Eltern mit dem kleinen Peter Arnold anlässlich der im Jahre 1748 stattgefundenen Aachener Heiligtumsfahrt eine Wallfahrt über den jetzigen Pilgerweg nach Aachen. Hier ließen sie ihn in vollem Gottvertrauen die gezeigten Reliquien berühren. Peter Arnold war ein inniger Verehrer der Gottesmutter Maria, durch ihre Fürbitte erhoffte er sich Trost und Linderung von seiner Krankheit. Aus Aachen erhielt er eine Marienstatue, ein Gnadenbild, die Gottesmutter mit dem Jesuskind. Unter einer Eiche im Wald stellte er 1750 die Madonna auf, durch sein inständiges Gebet und sein Gottvertrauen wurde er schließlich von den Anfällen befreit. Die Eiche stand an der Stelle, wo sich heute die Wallfahrtskirche befindet. Die Nachricht von der Heilung verbreitete sich schnell, man schrieb sie der allerseligsten Jungfrau Maria zu. Mit der Zeit kamen viele fromme Beter aus der näheren und weiteren Umgebung und vertrauten sich an diesem geheiligten Ort der Himmelskönigin im Gebet an. Etwa 25 Jahre wurde die Muttergottes in dem Heiligenhäuschen an der Eiche verehrt und angerufen bis die französische Revolution auch Moresnet heimsuchte. Peter Arnold trug das Gnadenbild nach Hause und verbarg es in einer Kiste. Als die revolutionären Wirren vorüber waren, wollte Peter Arnold das Gnadenbild wieder an seinem ange-stammten Platz an der Eiche zurück bringen. Die Kiste war leer und das Bildnis auf wundersame Weise zur Eiche zurückgelangt. Zwei durch Gebete abgewendete Viehseuchen in den Jahren 1771 und 1797 ließen erneut viele Hilfesuchende als Pilger in Prozessionen nach Moresnet kommen. Obwohl das Pilgerleben noch nicht kirchlich organisiert und bestätigt war, darf man das Jahr 1797 als das des Beginns der öffentlichen Wallfahrten zu „Unserer Lieben Frau von Moresnet“ bezeichnen. Kaum einer der heutigen Moresnet-Besucher kennt die wahren Hintergründe und Ursprünge dieser immerwährenden Bewegung, jeder für sich sucht im Glauben das Heil das vor ihm schon viele hier gefunden haben. So machten sich neben unserer Gruppe auch wieder die alljährlichen bekannten Klein - und Pilgergruppen auf den Weg nach Morenet und zum Kalvarienberg, um auf eigene Weise Besinnung und Einkehr zu halten. Auch wenn seit Ende 2005 die Franziskaner den Gnadenort nicht mehr betreuen und Moresnet verlassen haben, der Geist dieser Ordensgemeinschaft besteht nach wie vor. Die Kirche die am 8.Sep-tember 1880 am Fest Mariä Geburt feierlich eingeweiht wurde, der Kalvarienberg mit der Kreuzigungsgruppe, all das strahlt etwas aus, etwas was uns jedes Jahr mindesten einmal hierhin kommen lässt.

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Wie jedes Jahr, aufstellen zum Gruppenfoto

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Auf dem Weg nach Moresnet

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In Belgien, kurz vor dem Kalvarienberg

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Die Stationen laden zum Gebet ein

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Bunter Frühjahrsschmuck in den Rabatten

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Pilger aus AC-Forst mit Dr. Herbert Arendt

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Noch ist der Kalvarienberg nicht voller Pilger

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So kann man auch stille Einkehr halten


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