15.08.2012

Besuch Fernmeldemuseum Am Gut Wolf

Bericht: Helmut Vondenhoff

Jeder von uns greift irgendwann zum Telefon um mit einem gewünschten Partner oder als Angerufener Kontakt mit seinen Mitmenschen aufzunehmen. Kaum jemand macht sich noch über Zustandekommen und Ablauf dieser Kommunikationsform Gedanken, die heutige Technik ist einfach Teil unseres Lebens. Bis zur 2. Hälfte des 19.Jahrhunderts musste die Menschheit auf die Übertragung des gesprochenen Wortes warten. Dem Deutschen Philipp Reis und dem Schotten Alexander Graham Bell gebührt die Ehre in den sechziger und siebziger Jahren brauchbare Instrumente für die Übermittlung von Sprache und Tönen entwickelt zu haben. Es war ein weiter Weg von hier bis zum heutigen weltumspannenden Kommunikationsnetz zurückzulegen, für das der Einsatz von Kabeln zu Lande und quer durch die Ozeane wie der von Satelliten rund um den Erdball zur Selbstverständlichkeit geworden ist. Wir sind den Spuren der Entwicklung im Aachener Fernmeldemuseum nachgegangen, hier werden Techniken von vorgestern, gestern und heute zum Anfassen und Einschalten geboten, hier sind alle Systeme im Original aufgebaut und voll funktionsfähig. In den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts begann in Deutschland die Digitalisierung der Fernmeldenetze, die analoge Technik wurde stillgelegt und war nur noch „ein Fall fürs Museum“. Nach der Wiedervereinigung Deutschlands im Jahre 1990 wurde in der ehemaligen DDR Fernmeldetechnik abgebaut, die im Westen schon lange nicht mehr existierte, sie stellt eine wesentliche Bereicherung des Aachener Museumsbestandes dar. Durch die Ausstellung führte uns Herbert Stettner, ehemaliger Fernmeldetechniker der Bundespost, der jetzt für den Förderverein des Museums ehrenamtlich tätig ist und uns eine ausführliche und informative Rundleitung bot. Die sehenswerte Ausstellung ist in 8 Themenkreise unterteilt, jedes technische Thema ist in einer separaten Nische von 2,50 m Tiefe und bis zu 8,50 m Länge dargestellt. Ortsvermittlungstechnik, Fernvermittlungstechnik, Übertragungstechnik, Linientechnik, Funktechnik, Telegrafentechnik, Entstörungsdienst und Endgeräte. Raumübergreifend sind aufwendige Einrichtungen wie Freileitungslinie, Kabelgraben und Richtfunkstrecke errichtet. Neben den für den Betrieb erforderlichen Apparaten sind die Endgeräte in einer Vitrinen-sammlung ausgestellt. Weitere Vitrinen beinhalten Bauteile, Werkzeuge und Messgeräte. Im Nachhinein sind wir mit dem Heimatverein im Zeitraffertempo durch die Zeit und Entwicklung der Kommunikationstechnik geeilt, kaum einer hatte eine Ahnung was sich hinter seinem Endgerät eigentlich abspielte. Jetzt haben wir einen tiefen Einblick in die alte und neue Technik erhalten, konnte an Hand praktischer Beispiele erleben und verstehen was zwischen den Klingeltönen des Telefons und hinter den „Kulissen“ geschah. Bei den äußerst sachkundigen und aufschlussreichen Erklärungen von Herbert Stettner wird besonderer Wert auf Transparenz und Verstehen gelegt, die aufmerksamen Zuhörer/innen aus Haaren dankten es ihm mit einem verdienten Applaus und einer kleinen Spende für die Museumskasse.

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Herbert Stettner, Pensionär der Deutschen Bundespost und Telekom vor seinen Anlagen

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Christel in der guten alten Telefonzelle

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Elisabeth an der alten Handvermittlung

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Kopien der ersten Fernsprecher

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Ein Fernschreiber der alten Tage

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Vielen noch bekannt: das TELEFAX-Gerät

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Ein sendender Blattschreiber LO 15

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Die Anlagen wie sie früher einmal waren

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Soviel Technik an so einem heißen Tag


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