21.08.2010

Stolberger Zink und Aachener Nadeln

Bericht: Helmut Vondenhoff

Horst Lange, ehemaliger Dipl. Ing. der Nadelfabriken SINGER und Rheinnadel und jetziger freie Mitarbeiter des Museums Zinkhütter Hof in Stolberg, hatte uns eine Führung durch die Ausstellung zugesagt. Er verstand es gekonnt, mit dem Thema „Stolberger Zink und Aachener Nadeln“ unsere 23 Mitglieder und Zuhörer in seinen Bann zu ziehen und zu fesseln.

Über die alten Stolberger Industriellenfamilien Pelzer, Cockerill, Prym, Schleicher, Lynen spannte sich ein Informationsbogen der die Landschaft und die Bodenfunde bis zur Errichtung erster Fabriken umfasste. Einmal waren es die bekannten Stolberger Kupfermeister Schleicher und Peltzer die Wohlstand und Reichtum für die Region schafften, zum anderen war es die Herstellung von Messing für Gebrauchsgegenstände. Bis zum Auslaufen des 18. Jahrhunderts gab es noch kein metallisches Zink, es musste unter Verwendung eines Zinkerzes, dem Galmei und Holzkohle erst hergestellt werden. Dann konnte man aus einer Legierung von ca.30% Zink und ca.70% Kupfer das später glänzende Messing fertigen. Eine reichhaltige Ansammlung alter und neuer Gebrauchsgegenstände füllte die Ausstellungsvitrinen. Nadeln, insbesondere Nähnadeln sind ein Teil des Lebens von Horst Lange. Er hat sich während seiner Berufstätigkeit als Ingenieur wie wohl kein anderer mit der Geschichte der Nähnadel, und alles was damit in irgendeiner Form zu tun hat, beschäftigt. Horst Lange verblüffte dann auch seine Zuhörer damit, dass es vor ca. 17.000 Jahren mit der Knochennadel als Nähutensil angefangen hat. Seit der Zeit ist die Entwicklung des Nähwerkzeuges immer mehr verbessert und verfeinert worden. Gerade hier bei uns in Aachen und Umgebung zeugten viele Nadelma-nufakturen und Fabriken von der Kunst diese feinen Artikel in großen Mengen herzustellen. Eine der letzten Aachener Nadelfabriken war die des Stefan Beissel, sel. Wwe und Sohn auf dem Karlsgraben. Verbliebene Reste des Maschinenparks zeigen im Zinkhütter Hof den Ablauf einer einfachen Nadelfertigung wie sie vor hundert Jahren und bis in die 80 er Jahre des vorigen Jahrhunderts üblich war. Hier hat Horst Lange ausführlich und sehr detailliert sein Wissen um die Nadel und ihrer Fertigung an die Mitglieder unserer Exkursion nach Stolberg weitergegeben.

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Wenn Horst Lange erklärt und erzählt, hört man die berühmte Stecknadel fallen

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Beim Aufzählen von Jahreszahlen..

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Erklären von Arbeitsgängen…

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Arbeitsablauf Reduzieren der Nadelschafte, immer präzise Schilderungen

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Vitrinen mit Aachener Nadelbriefchen gabs zu sehen

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Der Zinkhütter Hof bietet für Wissensdurstige sehr viel Sehenswertes

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Josef Keldenich interessiert sich sehr für die alte Nadelherstellung

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Zum Schluss ein herzliches Dankeschön des Vorsitzenden, in der Mitte Klaus Moers


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