23.02.2016

Vortrag Olaf op den Kamp, die Wurm - Naturaufnahmen

Bericht: Helmut Vondenhoff

Längst ist Olaf op den Kamp kein Unbekannter mehr im Heimatverein. Hat er uns doch mit einer Führung durch die Brunssumer Heide und den Naturpark in Plombierè die Schönheiten der Natur mit seinen Kenntnissen schon zweimal vor Augen geführt. Auch ein Vortrag über die Landschaft in Süd-Limburg, noch im alten Forum in der Germanusstraße, begeisterte damals die Zuhörer. Dieses Mal war die Wurm von der Quelle in Burtscheid bis zur Mündung in Kempen das Thema des Abends. Lag es am Vortragenden oder lag es am Thema? Das Heimatforum war bis auf den letzten Platz gefüllt, nichts ging mehr. Hätte die Chorgemeinschaft Haaren nicht an diesem Abend ihre Chorprobe gehabt, wir wären in erhebliche Platzschwierigkeiten wegen der Anzahl der Besucher geraten. Sind doch mindestens 12 Sängerinnen auch bei uns Mitglied und besuchen sonst jede Veranstaltung. Nicht nur Mitglieder aus unseren Reihen konnten wir begrüßen. Das Thema lockte auch Dr. Roy Frings mit wissenschaftlichen Mitarbeitern der RWTH am Lehrstuhl für Wasserbau und Wasserwirtschaft an. Vom Ökologiezentrum und NABU begrüßten wir Monika Nelißen, uns seit der Wasseruntersuchung und ihren Arbeiten am Weidenbach bestens und nun schon länger bekannt. Das Sammelbecken für viele Rinnsale und kleinere Bäche, Quellgebiete und Feuchtgebiete ist der Aachener Talkessel. Hier entspringt die Wurm bei Diepenbenden und fließt in Richtung Norden ins Aachener Becken. Durch die vielen heißen Quellen in Aachen und Burtscheid vermischen sich viele Bachläufe mit heißem Quellwasser, so dass man je nach geografischer Lage vom warmen und vom kalten Bach sprach. In späteren Zeiten war das kalte Wurmwasser äußerst wichtig für die Aachener und Burtscheider Tuchfabrikation, die viel weiches Wasser benötigte. Nachdem die Wurm eine Vielzahl von Aachener Bächen aufgenommen hat, verläuft sie in Aachen unterirdisch, bis sie an Gut Kalkofen wieder offen zu Tage tritt und in Haaren an der Ortsgrenze den Haarbach aufnimmt. Nach der Wolfsfuhrt, wo die geklärten Abwässer der Stadt Aachen dazu kommen, mäandert die Wurm durch das Wurmtal und bildet mit der Landschaft ein unvergleichliches Naturgebiet. Saftige Weiden, Blütenstände, vielfältige und seltene Pflanzenarten gedeihen in diesen Feuchtgebieten und finden an der Wurm ihren Lebensraum. Der Bergbau hat im Wurmtal seit jeher eine bedeutende Rolle gespielt. Olaf belegte durch Fotos, Grafiken und Beispiele die Lage der Gruben, die Arbeitsplätze und erläuterte ihre wirtschaftliche Bedeutung. Selbst die Kohlehalden, heute noch Zeichen und Rückstände des Bergbaus, bieten im noch warmen Gestein vielen Tieren Lebensmöglichkeiten und Heimat. Entlang der Wurm finden wir extrem viele Kirschbäume, eine Folge der früheren Nutzung des Kirschholzes für den Grubenbau. Die Vogelwelt findet an der Wurm ihre geschützten Aufenthalte. Bilder der Artenvielfalt konnte Olaf auf über 53 km Länge der Wurm aufzeigen. Feuchträume und Insektenhäufigkeit sind die besten Voraussetzungen, hier ihre Arten zu erhalten. Über Kohlscheid, Herzogenrath, Rimburg, Eygelshoven verläuft der Fluss beiderseits der Grenze zu den Niederlanden, wurde mal begradigt, dann wieder naturalisiert, und ist im heutigen Landschaftsbild hinter Geilenkirchen bis nach Kempen zu einer einzigartigen Vegetationszone herangewachsen. Olaf op den Kamp hatte mit seinem Vortrag die Zuhörer und Betrachter wieder einmal in seinen Bann gezogen.

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Olaf op den Kamp mit dem Vortrag .......

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über die Wurm, von der Quelle bis zur Mündung.

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Das Forum bis auf den letzten Platz besetzt

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Interessierte Gäste vom NABU und RWTH

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Olafs Bücher und Naturbilder sind begehrt

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Schöpferische Pause zwischendurch

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Am Ende des gelungenen Vortrages bedankt sich H. Vondenhoff bei Olaf und den Gästen


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