18.10.2011

Vortrag Westwall und Wehranlagen

Bericht: Helmut Vondenhoff

Vortrag von Sacha Horbach über den Westwall und Wehranlagen auf dem Schneeberg in Aachen

Der Westwall, bei Kriegsbeginn noch durch die Propaganda hochgespieltes „unüberwindbares“ Bollwerk aus Stahl und Beton, spielte bei der Befreiung Aachens eine letzte wesentliche Rolle. Exemplarisch lassen sich am Schneeberg, welcher sich im Südwesten direkt an der niederländischen Grenze zu Vaals erhebt, die Spuren der Kämpfe und die der gesprengten Bunkerwalls nach wie vor als Zeitzeugen besichtigen und laden zu einer geschichtlichen Entdeckungsreise ein. Sacha Horbach, Pädagoge, der mit Jugendlichen arbeitet die eine geringere berufliche Zukunftsperspektive haben, und der mit einer Forschungsgruppe für Zeitgeschichte ZIF zusammenwirkt, war mit einem sorgsam zusammengestellten Vortrag über den Westwall in unserem Heimatforum zu Gast. Bilder, Lagepläne, und Beschreibungen der alten Wehranlagen rund um den Schneeberg waren Teil seiner Power Point Präsentation. Nicht nur 40 Mitglieder des Heimatvereins, die überwiegend die Situationen um die Verteidigungs- und Schutzanlagen in unserer Heimat aus eigenem Erleben noch kannten, auch 5 Ingenieure der FH in Aachen die sich mit Zeitgeschichte, insbesondere mit der Kriegs- und Nachkriegszeit beschäftigen, zählten zu unseren interessierten Gästen. Sacha Horbach schilderte sehr ausführlich die Situation als im September 1944 die 1. US-Armee,“ The Big Red One“ die Reichsgrenze bei Aachen erreichte. Die Bunkeranlagen zur Verteidigung, Schutzunterkünfte, Vorratsdepots, MG-Nester, Erdwälle, Panzersperren rund um den Schneeberg zählten alle zum Westwall der den Feind aufhalten sollte. Durch die Ausrichtung der Bunkeranlagen ergab sich so eine Verteidigungslinie die es kaum ermöglichte feindliche Truppen durchzulassen. Der Feind hatte sich durch geschickte Propaganda ziemlich beeindrucken lassen und gab deshalb einen geraden und direkten Durchbruch durch und in Aachen auf. Stattdessen schloss er einen Ring um Aachen herum und führte in einer zangenähnlichen Bewegung seine Operationen durch. Die Kaiserstadt galt in der nationalsozialistischen Führung als Prestigeobjekt und sollte bedingungslos bis zum letzten Mann, bis zur letzten Patrone verteidigt werden. Die wenigen verbliebenen Truppen der Wehrmacht errichteten eine letzte Verteidigungslinie und nutzten dazu die mittlerweile veralteten Bunkeranlagen des Westwalls. Es entbrannte trotz der alliierten Übermacht an Mensch und Material heftigste Kämpfe um die Stadt, welche zum größten Teil zerstört wurde. Ein längst verlorener Krieg wurde dadurch unnötig verlängert. Sascha Horbach verstand es ausgezeichnet seine Zuhörer mit seinen Schilderungen zu fesseln. Als Fortsetzung seines spannenden Vortrages schließt sich eine Exkursion am Schneeberg vor Ort an.

HV Sascha Horbach erläuterte sehr transparent und ausführlich die Schneebergsituation

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Dialoge mit den zahlreichen Zuhörern brachten auch noch weitere Informationen

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Christel Schuhmacher, Haarener Zeitzeugin

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Kleine Geschenke erhalten die Freundschaft


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